Jede Form von Stress, sei es im Job, in der Familie oder in der Liebe, lässt die Muskeln verspannen und das verursacht Schmerzen. So genannte elektromyografische Messungen haben das deutlich gezeigt. Für viele klingt das zunächst vielleicht etwas seltsam, doch der Rücken merkt sich alles. Und schlechte Erinnerungen sind es, die unsere Schmerzwahrnehmung nachträglich beeinflussen.
Dazu ein Beispiel: Droht Ärger mit dem Chef, reicht alleine schon der Gedanke an das nächste Meeting aus, und der Rücken schmerzt. „Das liegt daran, dass sich die Rückenmuskeln verspannen und verhärten“, sagt Dr. Schneiderhan. „Mit Folgen für Wirbelsäule und Nerven. Das kann so weit gehen, dass einzelne Wirbelkörper verkannten und auf die Nerven drücken.“
Die typischen Rückenpatienten mit Stress als Ursache sind hart arbeitende Menschen mit hohem Leistungsanspruch an sich selbst. Sie sind meist gewissenhaft und überkorrekt. „Außerdem sind sie nicht in der Lage, im Alltag Entspannungspausen einzulegen“, sagt der Experte. „Meist verdrängen sie ihren Gesundheitszustand oder wollen ihn einfach nicht wahrhaben. Das führt unweigerlich zu einer Überlastung von Muskeln, Bändern und Gelenken.“