Vor der Installation des Hightech-Geräts muss sich jeder Patient einer gründlichen körperlichen und bildgebenden Untersuchung unterziehen. Das ist nötig, um eine direkt behandelbare Ursache auszuschließen. Das kann beispielsweise ein Bandscheibenvorfall mit Nervenkompression sein. Hinzu kommen Schmerzfragebögen und ausführliche Gespräche, um den Schmerz möglichst genau bewerten zu können. „Wichtig ist zudem die Einschätzung eines Psychologen oder Psychotherapeuten“, so der erfahrene Orthopäde. „Wir müssen sicherstellen, dass der Schmerz nicht psychosomatisch bedingt ist.“
Genaue Leitlinien der entsprechenden medizinischen Gesellschaften geben dann genau vor, wann ein Schmerzschrittmacher angebracht ist. Dann folgen mehrere Maßnahmen: Der erste Schritt ist das Platzieren der Elektroden. Mittlerweile gibt es unterschiedliche Geräte auf dem Markt. Die einen sind mehr bei Rückenschmerzen geeignet, andere helfen bei Problemen mit den Beinen. Außerdem gibt es wiederaufladbare Geräte oder auch batteriebetriebene Modelle, die alle 18 bis 24 Monate ausgewechselt werden müssen. „Doch egal, welches Gerät zum Einsatz kommt, es ist immer ratsam zwei Elektroden einzusetzen“, sagt Dr. Schneiderhan. „So lässt sich eine längere Strecke an der Schmerzleitung des Rückenmarks abdecken, deren unheilvolles Signal man dann stören kann.“
Nach Einsetzen der Elektroden muss das System zwei bis drei Wochen lang unter verschiedenen Umständen ausgetestet werden. Erst wenn die Schmerzreduktion bei über 50 Prozent liegt, wird auch der Schrittmacher eingesetzt. Meist in der Nähe der Wirbelsäule im oberen Bereich des Gesäßes. „50 Prozent Schmerzlinderung klingt auf den ersten Blick vielleicht nicht nach besonders viel“, sagt Dr. Schneiderhan. „Doch für die Betroffenen ist es ein großer Schritt bezüglich ihrer Lebensqualität. Viele benötigen dann keine zusätzlichen Medikamente mehr.“
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für den Eingriff. Bis auf wenige Ausnahmen bleibt der Schmerzschrittmacher dann dauerhaft im Körper. In jedem Fall kann er jedoch von außen mit Hilfe spezieller Geräte umprogrammiert werden. So ist es möglich, sie an verändernde Schmerzmuster und –areale anzupassen.
Weitere Infos unter www.orthopaede.com