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„Unternehmen, die sich nicht um die Ergonomie kümmern, werden langfristig nicht bestehen“

Ulrich Kuhnt180Interview mit Ulrich Kuhnt

item Blog : Ulrich Kuhnt hat sich als Autor, Speaker und Coach auf das Thema Rückengesundheit spezialisiert.

Der Sportpädagoge ist Mitglied des Direktoriums des Bundesverbandes deutscher Rückenschulen (BdR) e.V. und Inhaber der Rückenschule Hannover.

item: Der Begriff „Rückenschule“ suggeriert einen großen Lernbedarf. Steht Ergonomie in der Produktion in vielen Unternehmen nicht im Lehrplan?

Ulrich Kuhnt: Rückenschule und Ergonomie sind nicht das Gleiche. Rückenschule umfasst die Verhaltens- und Verhältnisprävention. Die Verhaltensprävention konzentriert sich auf das individuelle Verhalten von Personen. Rückenfreundliches Heben und Tragen, Durchführen von gymnastischen Ausgleichs- und Entspannungsübungen sowie regelmäßige körperliche Aktivitäten sind Beispiele für individuelle Verhaltensweisen.

Die Ergonomie gehört eher zur Verhältnisprävention. Hier wird das ergonomische und organisatorische Umfeld beleuchtet. Dazu zählen die Gestaltung von Sitz- und Steharbeitsplätzen, der Einsatz von Hebe-Tragehilfen oder der regelmäßige Wechsel der Arbeitsaufgaben. Ergonomie ist für Arbeitsmediziner, Sicherheitsfachkräfte und Arbeitsplatzgestalter ein zentraler Inhalt in der Aus- und Fortbildung.

item: Was sind laut Ihrer täglichen Erfahrung die häufigsten Probleme, die durch mangelnde Ergonomie entstehen?

Ulrich Kuhnt: Mangelnde Ergonomie zeigt sich oft in ungünstigen Zwangshaltungen beim Sitzen, Stehen, Bücken und Heben. Dies führt zu Beschwerden und langfristig auch zu Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems. Neben einer Minderung von Produktqualität und Produktivität wird dadurch auch die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter beeinträchtigt.

item: Hat Ergonomie bei Werkern und Entscheidern im industriellen Umfeld immer noch mit dem Vorurteil zu kämpfen, ein Wohlfühlprogramm für Büroarbeiter zu sein?

Ulrich Kuhnt: Diese Vorurteile kann ich für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht bestätigen. Großbetriebe sind beim Thema Ergonomie sowieso schon einen Schritt weiter. Insgesamt hat sich die Sensibilität für ergonomische Maßnahmen in den vergangenen Jahren auch im industriellen Bereich erheblich erhöht. Diesen Prozess haben hauptsächlich Maßnahmen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement und die Erkenntnisse über den demografischen Wandel beschleunigt. Allerdings gibt es noch große Defizite bei der konkreten Umsetzung der vorhandenen ergonomischen Erkenntnisse.

item: Was sind die unmittelbaren und langfristigen Folgen, wenn Unternehmen sich nicht nachhaltig für ergonomische Arbeitsbedingungen einsetzen?

Ulrich Kuhnt: Die Forderung nach ergonomischen Arbeitsbedingungen ist rechtlich klar definiert im Arbeitsschutzgesetz. Ein Arbeitgeber muss sich um ergonomische Arbeitsplätze kümmern. Darüber hinaus wird ein Unternehmen, das sich nicht um die Ergonomie kümmert, langfristig am Markt nicht bestehen können. Die Krankheitstage steigen, qualifizierte Mitarbeiter machen einen großen Bogen um diese Firma, die Produktqualität und die Effizienz sinken.

item: Welche Wirkung hat ein hochwertiges Arbeitsplatzsystem auch psychologisch auf den Mitarbeiter?

Ulrich Kuhnt: Ein hochwertiges Arbeitsplatzsystem allein ist psychologisch noch nicht wirksam. Erst wenn der Mitarbeiter die Vorteile für seine Gesundheit und den Arbeitsprozess versteht, steigert sich die Arbeitszufriedenheit. Somit sollte eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung gleichzeitig mit einer umfassenden theoretischen und praktischen Schulung und Einweisung des Mitarbeiters gekoppelt werden. Er muss als Experte an seinem Arbeitsplatz beteiligt werden.

item: Warum ist es wichtig, zwischen ergonomisch effizienter und schnellerer Arbeit zu unterscheiden?

Ulrich Kuhnt: Die Forderung nach „schneller Arbeit“ ist sehr einseitig und kurzsichtig. Schnelle Arbeit kann zu Qualitätsmängeln und langfristig zu gesundheitlichen Erkrankungen führen. Ergonomisch effiziente Arbeitsplätze sind die Grundlage für Qualität, Effizienz und Gesundheit.

item: Reichen ergonomische Arbeitsbedingungen zum langfristigen Erhalt der Leistungsfähigkeit aus oder müssen wir uns ganz eigenverantwortlich mehr um unsere Rückengesundheit kümmern?

Urlich Kuhnt: Ergonomische Arbeitsbedingungen sind ein Baustein zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit. Weitere Bausteine sind z. B. Arbeitsorganisation, Führungsverhalten und individuelle Voraussetzungen des Mitarbeiters. Um die körperliche und geistige Fitness muss sich jede Person auch eigenverantwortlich kümmern.

item: Wie viel Zeit sollte jeder Einzelne pro Tag in die eigene Rückengesundheit investieren?

Ulrich Kuhnt: Mir geht es nicht um Minuten oder Stunden, sondern um die grundsätzliche Sensibilität und Einstellung zur eigenen Gesundheit. Jede Person sollte bereit sein, am Arbeitsplatz und in der Freizeit auf seine Rückengesundheit zu achten. Eine rückenbewusste Person achtet auf günstige Körperhaltungen, vermeidet Bewegungsmonotonie oder Zwangshaltungen, ist körperlich regelmäßig aktiv und sorgt für eine psychische Balance zwischen An- und Entspannung.

item: Inwieweit können Mitarbeiter aktiv in die ergonomische Optimierung ihrer Arbeitsplätze eingebunden werden?

Ulrich Kuhnt: Mitarbeiter sollten unbedingt in die ergonomische Optimierung ihrer Arbeitsplätze eingebunden werden. Dies kann geschehen durch das betriebliche Vorschlagswesen, Qualitätsworkshops, Ergonomie-Workshops, Gesundheitsgespräche, Arbeitssituationsanalysen, Gesundheitszirkel und Gesundheitstage. Ergonomische Schulungen mit theoretischen und praktischen Inhalten sind sehr effektiv.

item: Können Sie uns einige Ihrer Lieblingsübungen nennen, die sich effektiv in kurze Pausen oder die Routine am Morgen integrieren lassen?

Ulrich Kuhnt: Das sind meine Lieblingsübungen:

item blog bild im artikel uebungen rueckengesundheit

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Rückenschule Hannover.


Quelle: Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung aus dem Blog der item Industrietechnik GmbH

item Industrietechnik GmbH
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Sicher und gesund arbeiten in der Kita

dguv kita260Das Projekt "ErgoKita" hat die Belastungssituation des pädagogischen Personals in Kindertageseinrichtungen untersucht. (Bild: IFA) Projekt ErgoKita reduziert Belastungen von Erziehungskräften

DGUV 12.05.2015 Die oft körperlich belastendenden Arbeitsbedingungen in Kitas sind ein Dauerthema in der öffentlichen Diskussion. Aktuelle Daten zu Muskel-Skelett-Belastungen bei Erzieherinnen und Erziehern fehlen allerdings in Deutschland. Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) hat mit mehreren Projektpartnern die Belastungssituation des pädagogischen Personals untersucht. In der Folge wurden Maßnahmen entwickelt, die wirksam helfen, Beschwerden und Erkrankungen vorzubeugen. Die Ergebnisse des sogenannten ErgoKita-Projekts liegen jetzt vor: www.dguv.de, Webcode: d1059791 .

Etwa 530 000 Personen arbeiten in Deutschland in der vorschulischen Erziehung in Kindertageseinrichtungen. Die Anforderungen an diese Berufsgruppe steigen mit dem Ruf nach mehr Qualität in der Erziehungsarbeit. Gleichzeitig nimmt auch die Zahl der unter Dreijährigen in Tagesbetreuung zu.

Vor diesem Hintergrund hat das IFA gemeinsam mit dem Institut für Arbeitswissenschaften der TU Darmstadt und dem Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Goethe-Universität Frankfurt die gesundheitliche Situation von Erzieherinnen und Erziehern in Kitas untersucht. "Mit Messungen und Befragungen haben wir zunächst ermittelt, in welchem Umfang das Muskel-Skelett-System an diesen Arbeitsplätzen belastet ist und welche Arbeitsbedingungen dafür Ausschlag gebend sind", sagt Professor Rolf Ellegast, stellvertretender IFA-Leiter. "Dann sind wir noch einen Schritt weiter gegangen, haben in sechs Einrichtungen beispielhaft Veränderungen vorgenommen und anschließend noch einmal geschaut, welchen Effekt diese Interventionen in der Praxis tatsächlich haben".

So ist es den Forschern gelungen, einen Katalog von Maßnahmen zu identifizieren, die Muskel-Skelett-Belastungen im Kita-Alltag erfolgreich vorbeugen. Sie reichen von ergonomischen Möbeln, die Zwangshaltungen verhindern, über feste Funktionsräume, die Umräumarbeiten reduzieren, bis hin zu Verhaltensschulungen als Hilfe zur Selbsthilfe. In jedem Einzelfall wurde darauf geachtet, dass die gewählten Maßnahmen in das pädagogische Konzept der Kita passten und eng mit den Erziehungskräften abgestimmt waren.

Nicht nur die Vorher-/Nachher-Messungen belegen, dass sich ungünstige Körperhaltungen so nachhaltig vermeiden lassen; auch die Erzieherinnen und Erzieher bestätigen diesen Eindruck. Ellegast: "Die Kita-Beschäftigten sprechen sogar von positiven Effekten für ihr Gesundheitsbewusstsein generell, also auch außerhalb des Arbeitsplatzes. Das ist für uns ein ganz besonderer Erfolg!"

Die Projektergebnisse lassen sich für die Praxis auf vielfältige Weise aufbereiten: zum Beispiel für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern, in Form von Checklisten zur Gefährdungsbeurteilung oder als Handlungshilfe für die gesundheitsgerechte Kita-Gestaltung. Aktuell sind sie Grundlage für den Bau einer ergonomischen Muster-Kita, die die Unfallkasse Rheinland-Pfalz mit einem städtischen Träger baut.

Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)

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Broschüre: Ergonomische Bildschirmarbeit in Leitwarten

baua leitwartenQuelle: BAuABAuA gibt Tipps zur optimalen Gestaltung von Leitwarten

Dortmund - Wo Beschäftigte an Rechner-Bildschirm-Systemen Prozesse überwachen und steuern, mangelt es oft an der Umsetzung ergonomischer Vorgaben, so die Bilanz einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Die jetzt erscheinende Broschüre "Bildschirmarbeit in Leitwarten ergonomisch gestalten" beruht auf Forschungsergebnissen und bietet Handlungshilfen für menschengerechte Bildschirmarbeit in Leitwarten.

Die Arbeit mit Bildschirmen ist für Prozessüberwachungs- und Steuerungsaufgaben in betrieblichen Überwachungszentralen notwendig. Damit gilt auch für Leitwarten als Bildschirmarbeitsplätze im Non-Office-Bereich die Bildschirmarbeitsverordnung. Die BAuA-Broschüre verdeutlicht dringenden Handlungsbedarf bei ihrer Umsetzung, denn eine ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze in Leitwarten erhält Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten und dient so auch der Prozesssicherheit. Mängel auf diesem Gebiet können für Mensch und Unternehmen schwere Folgen haben.

Häufige Gründe für Umsetzungsdefizite sind eine unzureichende Kenntnis des Geltungsbereiches der Bildschirmarbeitsverordnung beziehungsweise der Grundlagen ergonomischer Arbeitsgestaltung. So liegen für den klassischen Bürobereich schon einschlägige Empfehlungen nach der Bildschirmarbeitsverordnung vor. Sie lassen sich jedoch nicht problemlos auf Leitwarten übertragen, da sich die Arbeit in unterschiedlichste Anforderungs- und Anwendungsfelder unterteilt. Individuelle Lösungen und systematisches Vorgehen bei der Planung der Neu- oder Umgestaltung ergonomisch effektiver Arbeitsplätze in Leitwarten sind daher besonders wichtig.

Zu den Zielen der Broschüre gehört auch die Sensibilisierung von Führungskräften und Beschäftigten in Betrieben für das Thema "Bildschirmarbeit in Leitwarten". Des Weiteren bietet die Broschüre Informationen und Empfehlungen zur optimalen Planung und Gestaltung von Leitwarten und deren praxisnaher Umsetzung in Unternehmen. Fachliche Grundlage ist der BAuA-Forschungsbericht "Bildschirmarbeit in Leitwarten - Handlungshilfen zur ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen nach der Bildschirmarbeitsverordnung".

"Bildschirmarbeit in Leitwarten ergonomisch gestalten"; 1. Auflage; Dortmund; Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2014, ISBN 978-3-88261-016-1, 40 Seiten. Eine Version im PDF-Format gibt es zum Herunterladen im Internetangebot der BAuA unter der Adresse www.baua.de/publikationen.

Direkter Link: www.baua.de/dok/4964386

Forschung für Arbeit und Gesundheit
Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen stehen für sozialen Fortschritt und eine wettbewerbsfähige Wirtschaft. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) forscht und entwickelt im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, fördert den Wissenstransfer in die Praxis, berät die Politik und erfüllt hoheitliche Aufgaben - im Gefahrstoffrecht, bei der Produktsicherheit und mit dem Gesundheitsdatenarchiv. Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Über 650 Beschäftigte arbeiten an den Standorten in Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz.
www.baua.de

Quelle: Pressemitteilung BAuA


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Tisch, Stuhl, Beleuchtung: Bei einem AGR-zertifizierten Industriearbeitsplatz ist das Gesamtkonzept entscheidend

Industriearbeitsplatz260Selsingen, 31.07.2014 Nicht nur im Büro, sondern auch am Industriearbeitsplatz kommt die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung oft zu kurz. Die direkte Folge der ständigen Fehlbelastungen im Arbeitsalltag sind Rückenschmerzen und weitere Muskel-Skelett-Erkrankungen, die wiederum zu Krankmeldungen und Arbeitsausfällen führen können. Doch wie kann man vorbeugen? Wie muss ein rückenfreundlicher Industriearbeitsplatz aussehen? Mit dieser Frage hat sich auch die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. befasst und zertifiziert die Produkte, die zu einem gelungenen Industriearbeitsplatz-Konzept beitragen mit dem AGR-Gütesiegel "Geprüft & empfohlen".

Rückenfreundliche Arbeitsplätze für effizienteres Arbeiten und bessere Gesundheit
Etwa 5,3 Millionen Menschen in Deutschland arbeiten an einem industriellen Arbeitsplatz. Dabei werden oft die Aspekte Rückenfreundlichkeit und Ergonomie vernachlässigt, das schadet langfristig der Gesundheit und zahlt sich letzten Endes auch für die Unternehmen nicht aus. Schließlich ist längst erwiesen, dass die richtige Arbeitshaltung nicht nur dem Rücken gut tut, sondern auch die Produktivität und Kreativität steigert. Außerdem verringern sich die durch Muskel- und Skeletterkrankungen hervorgerufenen Arbeitsunfähigkeitstage. Doch nicht nur das: Der demografische Wandel führt zu einem kontinuierlichen Anstieg des Altersdurchschnitts der Erwerbstätigen. Die Notwendigkeit, einen Beitrag zur (Rücken-) Gesundheit der Mitarbeiter zu leisten, wird offensichtlich.

Was unterscheidet den Industriearbeitsplatz vom Büroarbeitsplatz?
Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung ist an beiden Arbeitsplätzen wichtig. Doch was unterscheidet sie primär voneinander? Im Detail muss ein rückenfreundlich konzipierter industrieller Arbeitsplatz andere, über den Büroarbeitsplatz hinausgehende Kriterien erfüllen. Während ein Schreibtischarbeiter fast ausschließlich am Computer arbeitet, ist der Aktionsradius eines Arbeiters im industriellen Umfeld meist deutlich größer. Flexibilität ist besonders wichtig, da oftmals komplexe aber auch monotone, belastende Arbeitsabläufe zu bewältigen sind. Außerdem kommt der Sicherheit am Arbeitsplatz eine gesteigerte Bedeutung zu. Mehrere Komponenten sind hier wichtig, die über die Tisch-Stuhl-Bildschirm-Einteilung hinausgehen: Auf das Gesamtkonzept kommt es an.

Was macht einen ergonomischen Industriearbeitsplatz aus?
Welche Kriterien muss ein industrieller Arbeitsplatz nun erfüllen, um als Auszeichnung das AGR-Gütesiegel zu erhalten? Grundsätzlich müssen die verschiedenen Bestandteile eines Systems sowohl für sich als auch in ihrem Zusammenspiel ergonomische Arbeitshaltungen und -abläufe ermöglichen. Im Wesentlichen geht es dabei um drei Bereiche: den Stuhl/Sitzplatz, den Arbeitstisch und auch die Beleuchtung. Bezüglich des Arbeitsstuhles gilt, dass dieser, wie auch am Büroarbeitsplatz, maximal flexibel sein und wechselnde Sitzhaltungen unterstützen sollte. Empfehlenswert ist u. a. eine leichte Sitzneigung nach vorne, eine bewegliche Sitzfläche und weitere individuelle Verstellmöglichkeiten, welche das sogenannte dynamische Sitzen fördern. Das Material des Stuhles sollte auf den Arbeitsplatz und die Tätigkeit abgestimmt sein: In einer Werkstatt fällt die Wahl für Sitz- und Lehnenpolster auf robustes Polyurethan, in Laboren wird Kunstleder bevorzugt.

Als Alternative zum reinen Sitzen bieten sich spezielle Steh-Sitze an, bei denen die Auswahl der Polstermaterialien ebenfalls den Anforderungen entsprechend möglich sein soll.

Beim Tisch gilt, dass er leicht höheneinstellbar und je nach Tätigkeit sogar höhenverstellbar sein sollte, sodass ein Wechsel zwischen stehender und sitzender Arbeitshaltung möglich ist. Wichtig ist auch der so genannte Greifraum. Alle benötigten Teile, Werkzeuge und sämtliches Zubehör lassen sich so anordnen, dass sie sich in unmittelbarer Reichweite des Mitarbeiters befinden. Unnötige und belastende Bewegungen sind dabei zu vermeiden. Praktisch sind außerdem verschiedene Stauregale, Halterungen und Werkzeugaufhängungen, die den Tischaufbau ergänzen.

Als weiterer Aspekt darf auch die Beleuchtung nicht außer Acht gelassen werden, die sich direkt auf die Arbeitsleistung und Konzentration auswirkt und indirekt auch die Haltung mit beeinflusst. Wer nämlich nicht richtig sieht, wird unterbewusst seine Haltung auf bessere Sichtverhältnisse ausrichten, auch wenn diese alles andere als förderlich für den Rücken ist. Ein optimal ausgeleuchteter Arbeitsplatz ist also unerlässlich. Das bedeutet, dass die Beleuchtung gleichmäßig sein muss, dabei weder blenden noch Schatten verursachen sollte, um so eine stetige "Korrektur" der Haltung auf der Suche nach den besten Lichtverhältnissen zu verhindern.

Das AGR-Gütesiegel für das Konzept Industriearbeitsplatz
Bisher wurden von der Aktion Gesunder Rücken e. V. verschiedene industrielle Arbeitsstühle des Herstellers Dauphin, Arbeitstischsysteme von item Industrietechnik und Beleuchtungen von Waldmann mit dem AGR-Gütesiegel ausgezeichnet. Neben ergonomischen Kriterien wurden hierbei auch die Sicherheit und praktische Aspekte berücksichtigt. Eine gelungene Kombination dieser Elemente sorgt für einen ganzheitlich rückenfreundlichen, sicheren und produktivitätsfördernden Arbeitsplatz. Im Interesse der Gesundheit und der Motivation lohnt es sich, konzeptionell zu denken und zu handeln. Sogar krankheitsbedingte Ausfalltage können durch die Nutzung eines ergonomischen Gesamtkonzepts reduziert werden.

Weitere Informationen zum "Konzept-Industriearbeitsplatz" gibt es HIER bei uns auf der Seite.



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Aktion Gesunder Rücken zeichnet Bürodrehstühle von Dauphin aus

Dauphin shape1603D-Balance-Bürodrehstuhl „Shape“
Bild: Dauphin
Die Aktion Gesunder Rücken (AGR e.V.) hat vier Bürodrehstühle von Dauphin mit ihrem Gütesiegel „Geprüft & empfohlen" ausgezeichnet. Das renommierte AGR-Qualitätssiegel erhalten besonders rückengerechte Alltagsprodukte nach eingehender Prüfung durch ein unabhängiges Expertengremium.


Offenhausen, im Juli 2014 – Die 3D-Balance-Bürodrehstühle „Shape mesh" und „Bionic" sowie zwei weitere Stühle der Modellreihe „@Just magic2" von Dauphin tragen ab sofort das anerkannte AGR-Gütesiegel „Geprüft & empfohlen". Die Zertifizierung belegt, dass es sich um ergonomisch besonders geeignete Sitzmöbel für Büroarbeitsplätze handelt. Die Auszeichnung untermauert die hohe Kompetenz von Dauphin bei der Entwicklung rückengerechter Stühle für eine nachhaltige Prävention am Arbeitsplatz. Bereits 2012 hatte Dauphin als erster Hersteller das AGR-Gütesiegel für industrielle Arbeitsstühle erhalten.

Die AGR-zertifizierten Bürodrehstühle von Dauphin verbinden hohe Funktionalität mit maximalem Sitzkomfort und fördern ein körpergerechtes Sitzen. Mit ausgefeilten Sitzmechaniken unterstützen die ausgezeichneten Stühle die Wirbelsäule des sitzenden Menschen ideal und sorgen zugleich für die notwendige Bewegungsfreiheit. Die 3D-Balance-Stühle „Shape mesh" und „Bionic" überzeugten das interdisziplinäre Prüfgremium ebenso wie die Stuhlmodelle „mesh" und „operator" der Reihe „@Just magic2" mit Syncro-Quickshift-plus-Technik.

Mehr Bewegung im Büro
Der 3D-Balance-Bürodrehstuhl „Shape" fördert mit der patentierten Sitzmechanik „Syncro-Permanent-Balance" das dynamische Sitzen in Bewegung. Er folgt jeder Bewegung des Benutzers, unterstützt dessen natürliche Bewegungsimpulse und animiert zu regelmäßigen Haltungswechseln. Das Besondere: Das 3D-Balance-Konzept ermöglicht nicht nur Körperbewegungen nach vorne und hinten, sondern auch zu beiden Seiten.

„3D-Balance by Dauphin" steht für mehr Bewegung im Büro: Die konsequente Weiterentwicklung des arbeitsmedizinisch geprüften Ergonomiekonzepts „Balance" sorgt für regelmäßige Haltungswechsel im Sitzen. Damit leisten die 3D-Balance-Bürodrehstühle einen wirkungsvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Rückenprävention am Arbeitsplatz. Denn die aktiven Positionswechsel des Benutzers beugen einseitigen Belastungen und Verspannungen vor. Darüber hinaus verbessert die stetige Be- und Entlastung der Muskulatur die Durchblutung und steigert so die Konzentrationsfähigkeit und das Wohlbefinden des Sitzenden.

Anerkanntes Gütesiegel
Die Aktion Gesunder Rücken fördert die Forschung zur Vermeidung der Volkskrankheit Rückenschmerzen. Seit seiner Gründung 1995 verfolgt der Verein das Ziel, medizinisches Fachwissen über Rückenbeschwerden zusammenzuführen und zu verbreiten sowie Betroffene zu informieren und zu unterstützen. Das AGR-Gütesiegel „Geprüft & empfohlen" gilt als seriöse Entscheidungshilfe bei der Anschaffung von rückengerechten Produkten für Arbeitsplatz und Alltag. Aufgrund der strengen Prüfkriterien und der interdisziplinären Besetzung der Zertifizierungskommission genießt das AGR-Gütesiegel hohe Akzeptanz. So wurde es vom unabhängigen Testmagazin Öko-Test mit „sehr gut" beurteilt und auch der Bundesverband „Die Verbraucher Initiative e.V." bestätigt: Das AGR-Gütesiegel ist „Besonders empfehlenswert".

Die AGR-zertifizierten Bürostühle von Dauphin
Aus der Modellreihe 3D-Balance hat die Aktion Gesunder Rücken die Modelle
  • Shape mesh SH 37265/38565/38665 (mit Netz-Rückenlehne)
  • Bionic BC 29165/29265 (mit höhenverstellbarer Polster-Rückenlehne)
ausgezeichnet.

Bei der Modellreihe @Just magic2 erhielten die Modelle
  • @Just magic2 mesh AJ 57755/57775/57855/57875 (mit höhenverstellbarer Netz-Rückenlehne)
  • Modell @Just magic2 operator AJ 48455/48475/ 48755/48775/48855/48875 (mit höhenverstellbarer Polster-Rückenlehne)
das AGR-Gütesiegel.

Geprüft und empfohlen vom Forum Gesunder Rücken – besser leben e.V. und Bundesverband der deutschen Rückenschulen (BdR) e.V.

Quelle: Pressemitteilung Dauphin HumanDesign® Group GmbH & Co. KG

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AGR-Tipp:
Weitere Informationen, worauf es bei einem rückengerechten Bürostuhl angkommt, finden Sie HIER.





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Tipp für den Umgang mit dem zahnärztlichen Rücken!

blog neddermeyer412 Uhr Zahnarzt- balancierte HaltungDas GEPEC-System - Der gesündeste und einfachste Weg, zahnärztlich zu behandeln.

Wiesbaden Die "normale " zahnärztliche Arbeitshaltung ist eigentlich eine Zwangshaltung. Man muss sich häufig verbiegen, um das Instrument präzise unter Sicht führen zu können. Diese Zwangshaltung führt im Laufe der Jahre mit großer Wahrscheinlichkeit zu orthopädischen Beschwerden. Wird die Wirbelsäule ausbalanciert, gerade und physiologisch belastet, sieht man das Instrument am Arbeitsobjekt nicht mehr - eine Tatsache, die in Ausbildungsstätten und vielen zahnärztlichen Praxen zu beobachten ist.
Das Primat zahnärztlicher Tätigkeit ist präzise Instrumentenführung an den vielen verschieden geneigten Mundstrukturen, um das gewünschte Behandlungsergebnis zu erreichen. Präzision erfordert eine ermüdungsarme, stabile Arbeitshaltung als Stativ für die sich bewegenden Finger. Je weniger die Arm– und Schultermuskeln angespannt sind, desto genauer und freier können die feinen Fingermuskeln unverkrampft die Instrumente führen.
Ordnet man die zu behandelnden Mundstrukturen den einfachsten Finger-Instrumentenbewegungen zu, so entsteht eine Zahnarzt - Patientenbeziehung bei der der Zahnarzt hinter dem Kopf des Patienten sitzt. Aus dieser Position kann er mit einfachsten Finger-Instrumentenbewegungen 60% aller Strukturen in direkter Sicht und gesunder Haltung behandeln. Will man die gesunde Haltung beibehalten, entziehen sich die restlichen Strukturen der direkten Sicht. Sie können aber dank einer einfachen systematischen Anwendung des Mundspiegels ebenso unverkrampft behandelt werden. Genauere Informationen finden Sie unter www.zahnarzt-rueckenschmerzen.de

blog neddermeyer2Referenzhaltung für Präzisionsarbeitblog neddermeyer3Mundstrukturen liegen in der Mediansagittalebene im optimalen Sehabstandblog neddermeyer19 Uhr Zahnarzt – tordierte Haltung




















Quelle Text und Bilder: Dr. med. dent. Wolf Neddermeyer, Wiesbaden








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München im Mittelpunkt von Rückengesundheit

blog dguv tdr260Bild: DGUV-DeinRuecken Stephan-FlossPräventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken" und 13. Tag der Rückengesundheit in Deutschland gemeinsam auf der IHM 2014 in München

Die bundesweite Präventionskampagne "Denk an mich. Dein Rücken" von den Berufsgenossenschaften und Unfallkassen, der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau sowie der Knappschaft ist zu Gast auf der Internationalen Handwerksmesse vom 12. bis 18. März 2014. Ihr Ziel: Rückenbelastungen bei der Arbeit, in der Schule und in der Freizeit verringern. Dazu bieten sechs Berufsgenossenschaften Münchener Betrieben und Versicherten entsprechende Informationen und Beratungen, Checks und sofort umsetzbare praktische Übungen (Fit im Job) an. Am 15. März ist der 13. Tag der Rückengesundheit in Deutschland (TdR) – in diesem Jahr ganz der Prävention gewidmet mit dem Motto „Tu´s für Dich – täglich 15 Minuten Rückenfitness". Bundesweite Präventionskampagne und bundesweiter Aktionstag zur Prävention diskutieren öffentlich in einer gemeinsamen Expertenrunde auf der Messe zum Thema: Rückenbeschwerden – Schicksal oder lösbar?

Hintergrund der Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken: Rückenbelastungen sind bei der Arbeit keine Seltenheit. Noch immer gehört körperlich schwere Arbeit zum Alltag vieler Beschäftigter: zum Beispiel in der Produktion, am Bau, aber auch in Dienstleistungsberufen wie der Pflege. Das Bewegen schwerer Lasten, die Arbeit in Zwangshaltungen und ständig wiederkehrende Bewegungsabläufe können die Gesundheit des Muskel-Skelett-Systems beeinträchtigen. Neben dieser Überforderung gibt es jedoch auch die Unterforderung durch mangelnde Bewegung. Dauerndes Sitzen im Büro, in der Schule und in der Freizeit führt dazu, dass die Rückenmuskulatur nicht mehr genug aktiviert wird. Nicht zuletzt kann auch zu viel Stress sich durch Rückenprobleme bemerkbar machen.

Vor diesem Hintergrund vermittelt die Kampagne "Denk an mich. Dein Rücken" das nötige Wissen, um das richtige Maß an Belastung für den Rücken zu finden: für Versicherte (Beschäftigte, Schüler, Studenten, ehrenamtlich Tätige), die ungünstigen physischen Rückenbelastungen allein oder in Kombination mit psychischen Belastungen ausgesetzt sind, sowie für deren Arbeitgeber bzw. diejenigen Personen, die für den betrieblichen Arbeitsschutz Verantwortung tragen, und die Mittler und Multiplikatoren in Unternehmen (Betriebsärzte, Fachkräfte für Arbeitssicherheit, betriebliche Interessenvertretung u. v. m.). Gerade für Arbeitgeber lohnen sich Investitionen in die betriebliche Prävention und Gesundheitsförderung, wie verschiedene Studien zeigen.

Auf der Messe sind die umsetzbaren praktischen Übungen im Rahmen des Programms „Fit im Job" eingebettet in einen Gesundheits- und Bewegungs- Parcours. Fachleute der teilnehmenden Berufsgenossenschaften laden hier ein zum aktiven Testen und Erleben von z.B. Pedaloparcours, Pflegebett, Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz, Montageplatz, Alterssimulations-anzug, Wii Fit U mit Balance-Board oder im Modul „Heben und Tragen".

15.03.2014, Tag der Rückengesundheit in Deutschland auf der IHM:
12-13 Uhr: Experten-Runde:
Rückenbeschwerden – Schicksal oder lösbar?
Am 15. März wird das Spektrum von Rückengesundheit aus der Sicht der Prävention von geladenen Experten aus Rehabilitation, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren, Ergonomie, Physiotherapie und Schmerztherapie unter der Moderation von DGUV-Pressesprecher Stefan Boltz kontrovers diskutiert.

13.00-13.15 Uhr:
Dass Rückenübungen auch etwas fürs Auge und den Körper sind, zeigt nach der Expertenrunde die Kleine Nestler Schule aus München (staatlich anerkannte Berufsfachschule, die in 3 Jahren im Bereich Bewegungs- und Gesundheitspädagogik zum staatlich geprüften Gymnastiklehrer ausbildet) mit der „Jumper-Show", einer Fitness- und Gesundheitsshow, einem Mitmach-Programm und vielen Hintergrundinfos für die Besucher.

13.15-14.00 Uhr:
Offene Fragestunde rund um Prävention für Besucher an Experten vor Ort:
Der Bundesverband der deutschen Rückenschulen (BdR) e. V. (gemeinsam mit der Aktion Gesunder Rücken e.V., Veranstalter des bundesweiten 13. Tags der Rückengesundheit in Deutschland) präsentiert und erklärt Übungen aus dem Experten- und Praxis-Workshop von der TdR-Auftaktveranstaltung 2014 mit vielen Hintergrundinformationen zum Motto „Tu´s für Dich – täglich 15 Minuten Rückenfitness". Die Autorin von „Gesünder Arbeiten am PC" steht Rede und Antwort zu den täglichen Belastungen, Fehlhaltungen und falschen Einstellungen am Bildschirmarbeitsplatz und wie sich diese einfach, schnell und unmittelbar wirksam reduzieren lassen.
Der Veranstaltungskalender zum 13. Tag der Rückengesundheit mit Angeboten lokal/regional in ganz Deutschland unter www.agr-ev.de/tdr2014 sowie unter www.ruecken-tag.de.

Mehr zu den Hintergründen der Kampagne gibt es unter www.deinruecken.de. Dort stehen unter anderem viele Hinweise für die rückengerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen, Broschüren für verschiedene Zielgruppen, Hintergrundinformationen und Fakten zur Kampagne, die Plakatmotive sowie Pressebilder zur Verfügung.

Quelle Text: Presseinformation Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)

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