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Neues aus der Verhältnisprävention 38 AGR aktuell 2022/67 | Aktion Gesunder Rücken e. V. Gesünder leben – dieser gute Vorsatz sollte sich nicht nur auf den privaten, sondern auch auf den beruflichen Bereich beziehen. Herrschen optimale Arbeitsbedingungen, wirkt sich das positiv auf die Gesundheit der Mitarbeiter aus. Sie sind zufriedener, motivierter sowie leistungs- fähiger und fallen weniger wegen Krankheit aus. Dies wiederum verbessert die Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Unternehmens. Ergonomische Arbeitsplätze spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Doch darüber hinaus lassen sich noch weitere Maßnahmen umsetzen, um einseitige Belastungen zu vermeiden und den Arbeitsalltag so gesund wie möglich zu gestalten. >> Gesund am Arbeitsplatz: Das können Unternehmen und Mitarbeiter tun Vorbeugen ist besser als heilen Nach Informationen der item Industrietechnik GmbH Schon vom Gesetz her ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, die Gesundheit der Mitarbeiter zu schützen und zu fördern. Ergonomische Arbeitsplätze sind dabei ein zentraler Faktor. Was im Büro zur Standardeinrichtung gehört, kommt auch in Montage- und Produktionsbereichen von Industrieunternehmen immer häufiger zum Einsatz. Eine von item und dem Marktforschungsinstitut Innofact erstellte Studie (welcome.item24.de/ studie-ergonomie-am-industriearbeitsplatz) ergab, dass bereits 83 Prozent der befragten Unternehmen ergonomische Arbeitsplatzsysteme in der manuellen Produktion installiert haben. 55 Prozent gaben an, dass Investitionen mit ergonomischem Hintergrund einen besonders hohen Stellenwert in ihrem Unternehmen besitzen. Denn unbestritten ist: Sind Arbeitsplatz und Arbeitstätigkeit nach sicheren und gesundheitsfördernden Kriterien gestaltet, beugt dies Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und wiederholten Fehlzeiten vor. Rückenerkrankungen verursachen die meisten Fehltage Wie auch schon in den letzten Jahren sind Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems die häufigsten Gründe für Fehltage von Beschäftigten. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsreport der DAK. Diese Erkrankungen hatten im Jahr 2020 einen Anteil von 22,1 Prozent und sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Vor allem wegen Rückenerkrankungen konnten Arbeitnehmer ihre Tätigkeiten nicht ausführen und mussten sich krankmelden. Um die Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz nicht unnötig zu belasten und weiteren Erkrankungen vorzubeugen, sollten Arbeitgeber die Prinzipien einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung berücksichtigen. Das gilt nicht nur für die Büroumgebung, sondern auch für industrielle Montagearbeitsplätze. Ergonomisch optimierte Arbeitsbereiche führen zu höherer Motivation sowie Mitarbeiterzufriedenheit und damit letztlich zu einer Steigerung der Produktivität. „Ergonomie und Effizienz sind eng miteinander verknüpft“, sagt Marius Geibel, Ergonomie-Experte bei item. „Bei der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung geht es nicht um die Schaffung einer Wohlfühloase, sondern um effektive Maßnahmen für den dauerhaften Erhalt der Arbeitskraft.“ Ergonomisch optimierte Arbeitsumgebung „Sitzen ist das neue Rauchen“ – diese Aussage trifft den Kern. Denn der Mensch ist auf ein Leben in Bewegung ausgerichtet, nicht auf stundenlanges Sitzen. Wenn Arbeiten über einen langen Zeitraum in derselben Position verrichtet werden, schadet das dem Rücken und Organen. Doch wie sieht eine Arbeitsumgebung aus, die weder zu Verspannungen noch zu anderen negativen Auswirkungen wie Durchblutungsstörungen, Bandscheibenproblemen oder Herz-Kreislauf- Erkrankungen führt? Optimal ist der Wechsel zwischen einem Sitz- und einem Steharbeitsplatz. Höhenverstell- Wenn Arbeiten über einen langen Zeitraum in derselben Position verrichtet werden, schadet das dem Rücken und verschiedenen Organen. Daher sind höhenverstellbare Arbeits- und Montagetische die ideale Lösung, um eine Entlastung des Bewegungsapparates herbeizuführen. Bereits 83 Prozent der in unserer Studie befragten Unternehmen haben ergonomische Arbeitsplatzsysteme in der manuellen Produktion installiert.

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