AGR aktuell Ausgabe 70

65 AGR aktuell 2023/70 | Aktion Gesunder Rücken e. V. allen Sinnen die Atmosphäre des Waldes aufzunehmen, langsam und bewusst zu gehen. An einem Baum gelehnt zu sitzen und einfach zu träumen oder zu meditieren. Über das Hören, Sehen, Fühlen und Schmecken die Ruhe des Waldes in sich aufzunehmen und den Geist zur Ruhe zu bringen. Warum wirkt der Wald? Die Pflanzen im Wald kommunizieren untereinander und schütten chemische Botenstoffe – Terpene – aus, die sie an die Luft abgeben. So können andere Bäume und Pflanzen frühzeitig vor Schädlingen gewarnt werden. Terpene wirken jedoch auch auf den menschlichen Körper: Sie unterstützen das Immunsystem, sodass wir gegen Krankheiten besser gewappnet sind und gesund bleiben. Insbesondere bildet unser Organismus unter dem Einfluss von Terpenen mehr weiße Blutkörperchen, vor allem sogenannte Killerzellen. Nach einem zweistündigen Waldspaziergang haben wir ca. 50 Prozent mehr davon. Sie sind zudem nicht nur länger aktiv, sondern sie bekämpfen neben körperfremden Zellen auch körpereigene Krebszellen. Termin Das nächste Seminar findet am 30.05. und 01.06.2024 statt. Kosten: 225 EUR (BdR-Mitglieder und Student:innen 195 EUR) VA-Nummer: OL04-24/ 15 LE Der schwedische Arzt Roger Ulrich konnte bereits 1980 belegen, dass Krankenhauspatienten, die aus dem Fenster auf Bäume blicken, schneller gesund wurden. Bäume sind gut für das Herz Sind wir im Wald, wirkt sich das auch auf unser Herz-Kreislauf-System positiv aus. In der Natur schüttet unser Körper vermehrt das Dehydroepiandrosteron (DHEA) aus. Dieses Steroidhormon wird in der Nebennierenrinde gebildet und stärkt unser Herz und unsere Gefäße. Bei Stress und mit zunehmendem Alter lässt die DHEA-Produktion im Körper nach. Waldbaden hilft, dieses Defizit zu kompensieren. Waldbaden zur Stressprävention Das Rauschen eines Baches und der Gesang eines Vogels wirken besonders beruhigend auf den Parasympathikus, den sogenannten Ruhenerv. Er ist für Stoffwechsel, Erholung und den Aufbau körpereigener Reserven verantwortlich, gleichzeitig werden Stresshormone reduziert. Deshalb wirkt Waldbaden BdR-Stützpunt Oldenburg Frank Zechner Margaretenstraße 4 26121 Oldenburg Tel.: 0441 5947296 bdr-niedersachsen2@bdr-ev.de bei Burnout-Patienten und Menschen, die sich gestresst fühlen, äußerst positiv. Waldbaden ist in Japan und in den USA eine von den staatlichen Behörden anerkannte Therapie. Inzwischen wird auch in Deutschland vermehrt in diesem Bereich wissenschaftlich geforscht. So ist Waldbaden in der Studie „Achtsamkeitsbasierte Naturerlebnis- intervention zur beruflichen Stressprophylaxe“, kurz „Natur statt Medikamente“, ein wichtiger Untersuchungsgegenstand. Silvia Becker wickelte die Umsetzung und Durchführung ab, Prof. Müller (Universität Bonn) begleitete die Studie wissenschaftlich. Mit unserer Fortbildung und dem Konzept Waldbaden sind Sie bestens aufgestellt, um Kurse für Einzelpersonen und Gruppen anbieten zu können. Es eignet sich auch als Angebot für Arbeitgeber:innen und Firmen mit dem Ziel, Stressabbau und Resilienz für alle Mitarbeiter:innen zu erzielen. Die Fortbildung ist zur Lizenzverlängerung anerkannt. Frank Zechner

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