Fernlehrgang Leseprobe

30 AGR Fernlehrgang | Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention | Auflage 9, 2024 um eine schmerzhafte, aber dennoch harmlose, selbstlimitierend verlaufende Befindlichkeitsstörung handelt, die meistens keiner speziellen medizinischen Versorgung bedarf. » Verhinderung von rezidivierenden und chronischen Verläufen. Hierzu werden Maßnahmen eingesetzt, die auf die Beseitigung der bekannten und beeinflussbaren Risikofaktoren (psychosoziale und körperliche Belastungen, vor allem am Arbeitsplatz) und Stärkung der körpereigenen Ressourcen (Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, koordinative Fähigkeiten und psychische Ausgeglichenheit) ausgerichtet sind. Präventionsansätze Angesichts der Häufigkeit, des Verlaufs und der Rolle der Risikofaktoren bei der Rückenschmerzchronifizierung wird deutlich, dass die klassischen Präventionskonzepte (Primär-, Sekundär-, Tertiärprävention) auf das Krankheitsbild »Rückenschmerz« kaum anwendbar sind. Als Präventionsziele werden heute definiert: » Eine »Entmedikalisierung« von Rückenbeschwerden – d. h. die Vermittlung von Informationen, dass es sich bei unspezifischen Rückenbeschwerden in der Regel nicht um eine gefährliche Krankheit, sondern » Bücken und Drehen » Material- und Klientenbewegung: Heben, Tragen, Schieben, Ziehen » Psychosoziale Arbeitsplatzbelastungen (Arbeitszufriedenheit, soziale Unterstützung am Arbeitsplatz) Physiologische Einflussgrößen: Muskelkraft, Haltung, Topographie » Körperliche Fitness (inkonsistente Ergebnisse) * » Rumpfmuskelstärke (inkonsistente Ergebnisse) * » Beweglichkeit der Wirbelsäule (inkonsistente Ergebnisse) * » Ausdauer der Rumpfmuskulatur (inkonsistente Ergebnisse) * » Sitzende Körperhaltung während der Berufsausübung *Daten aus Querschnittstudien | Quelle: Weißbuch Prävention 2007/2008 – Beweglich? Muskel-Skelett-Erkrankungen – Ursachen, Risikofaktoren und präventive Ansätze

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