Fernlehrgang Leseprobe

187 AGR Fernlehrgang | Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention | Auflage 9, 2024 » Alle Bedienelemente müssen leicht verständlich, leicht zugänglich, funktionell, ergonomisch gestaltet und einfach zu handhaben sein. » Ein guter Standard-Bürostuhl muss höhenverstellbare Armstützen aufweisen - nur in Ausnahmefällen sollte darauf verzichtet werden. Sie unterstützen das rückengerechte Hinsetzen bzw. Aufstehen und entlasten zeitweise die Schultergürtelmuskulatur. Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn die Armstützen sich in Breite und Tiefe anpassen lassen, damit der Unterarm bequem aufliegen kann. Schwenkbare Armstützen optimieren die Armunterstützung bei über die Stuhlbreite hinausgehenden Bewegungen und bei in der Arbeitshaltung leicht gespreizten Armen. » Klimafreundliche Sitz- und Lehnenpolster. » Ganz besonders hohe Anforderungen müssen Sitzmöbel erfüllen, die an 24-StundenArbeitsplätzen eingesetzt werden. Der Stuhl muss die Wirbelsäule stützen, wechselnde Sitzhaltungen und optimalen Sichtkontakt auf die Überwachungsmonitore ermöglichen sowie die erforderliche spezifische Leistungsfähigkeit fördern. Bedingt durch die Tätigkeit (Blick auf die Überwachungsmonitore) sind eine höhen- und neigungsverstellbare Nackenstütze, eine hohe Rückenlehne (mindestens 58 cm) und ein größerer Öffnungswinkel erforderlich. Zudem muss der Stuhl bei 24 Stunden Dauereinsatz auch für hohe Körpergewichte geeignet sein. Sinnvolle Zusatzfunktionen » Funktionsgerechte Armstützen, zusätzlich anpassbar in Breite/Tiefe sowie drehbar » Höhen- und neigungsverstellbare Kopf-/Nackenstütze (sollte bei einem großen Öffnungswinkel unbedingt vorhanden sein) » Rückenlehne zur Förderung der mehrdimensionalen Beweglichkeit der Wirbelsäule » Die Rückenlehne muss eine ausgewogene Unterstützung ermöglichen. » Damit die natürliche Form der Wirbelsäule auch beim Sitzen erhalten bleibt, muss der Stuhl über eine individuell einstellbare Lordosenstütze verfügen, zumindest sollte die Rücklehne jedoch eine anatomisch geformte Rückenlehne aufweisen. » Der Anlehndruck der Rückenlehne muss individuell regulierbar sein, oder sich automatisch auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzer einstellen. Der Benutzer muss das Gefühl haben, beim Anlehnen Widerstand überwinden zu müssen (Förderung der Muskelaktivität). Das muss noch als angenehm und darf nicht als anstrengend empfunden werden. » Die Rückenlehne sollte so hoch wie möglich sein, damit die Brustwirbelsäule beim Zurücklehnen entlastet wird (Mindesthöhe: 45 cm von Sitzfläche bis Lehnenoberkante in unterster Stellung). Bei permanentem Lehnenkontakt darf die Bewegungsfreiheit von Schultergelenken und Armen durch das Polster nicht beeinträchtigt werden. » Die anatomisch geformte Sitzfläche soll gewährleisten, dass man auch beim Zurücklehnen nicht aus dem Sitz herausrutscht. Eine korrekte Beckenstellung wird dadurch unterstützt. » Um den unterschiedlichen Oberschenkellängen der Nutzer gerecht zu werden, ist eine individuell einstellbare Sitzflächentiefe notwendig, z. B. in Form eines Schiebesitzes. Alternativ kann eine für den Dauernutzer passende, nicht verstellbare Sitzfläche genügen. Wichtig: Zwischen Kniegelenk und Sitzvorderkante sollte ein 2-3 fingerbreiter Raum frei sein, um die Durchblutung der Beine zu gewährleisten. » Die Sitzfläche muss eine leichte Neigung nach vorn aufweisen können. » Der Stuhl muss über eine Abfederung der Sitzfläche – auch in der untersten Sitzposition – verfügen (Sitztiefenfederung).

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