Fernlehrgang Leseprobe

166 AGR Fernlehrgang | Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention | Auflage 9, 2024 einer flexiblen Unterfederung mit einer darauf abgestimmten Matratze, einem sogenannten Bettsystem, erreicht wird. Dabei kommt die Stellung der Wirbelgelenke der Ruhehaltung beim aufrecht stehenden Menschen am nächsten. Wird diese Liegehaltung erreicht, können sich Körper und Geist im Schlaf optimal regenerieren. Das gilt natürlich auch für die Bandscheiben. Je weniger Fehlbelastungen sie im Liegen erfahren, desto besser können sie die benötigte Nährflüssigkeit aufnehmen. Das gilt für jede Liegehaltung, Nacht für Nacht, Sommer wie Winter, ein Leben lang. Daher ist ein gut stützendes Bett in jedem Alter wichtig für die Erholung und speziell für die Vorbeugung gegen Rückenschmerzen. Ein Bett unterliegt mechanischer Abnutzung und Verschleiß, welcher auch hygienisch bedingt ist. Die Nutzungsdauer für eine Bettunterfederung liegt bei etwa zehn, in seltenen Ausnahmefällen bei 20 Jahren (eine regelmäßige Überprüfung der Funktionsfähigkeit ist unbedingt ratsam); die für eine Matratze bei maximal zehn Jahren. Ganz wichtig: Matratzenbezüge sollten zur Reinigung oder zum Waschen abnehmbar sein. Auch alters- und/oder krankheitsbedingte körperliche Veränderungen erfordern ein anderes, neues Bett. Dies gilt auch bei dem Wunsch nach einem Mehr an Komfort hinsichtlich der Bettausstattung (zum Beispiel motorisierte Verstellmöglichkeiten). Liegen in alten und schlechten Betten belastet die Wirbelsäule und trägt zu Rückenschmerzen bei. Die Matratze ist meist nach 10 Jahren verbraucht. Typisch: Die Wirbelsäule hängt durch. Falsch bei Rückenschmerzen: Das Brett im Bett. Typisch: Die Wirbelsäule wird „geknickt“. Zusammen- fassung Der Mensch erholt sich im Liegen am besten, wenn die Wirbelsäule ihre natürliche Form - (fast) wie im aufrechten Stehen - behält. Nur so entsteht wenig Druck auf die Bandscheiben. Nichts ist uns vertrauter als der Schlaf; und doch ist er uns fern. Er ist das unbekannte Drittel unseres Lebens. Wir nehmen den Schlaf als Teil unseres Tagesablaufs zur Kenntnis, ohne uns damit zu beschäftigen. Er wird erst dann für die meisten Menschen interessant, wenn sie nicht mehr gut schlafen. „Das Glück ist eine Frage des Ausgeschlafen-seins!“ Carl Ludwig Schleich Der erholsame Schlaf lässt uns aktiv und leistungsfähig sein. Ein gestörter Schlaf kann Probleme am Tag nach sich ziehen, und unbewältigte Tagesprobleme stören den Schlaf. Deshalb gilt es für diesen unlösbaren Kreislauf das Verhalten bei Tag und Nacht mit einzubeziehen. Dabei geht es um sinnvolle Verhaltensänderungen am Tage und um Verbesserungen des Umgebungsfeldes (sogenannte Verhältnisprävention). Auf den Schlaf bezogen gehören hierzu der Schlafraum und die Beschaffenheit des Bettes. Die Wirbelsäule soll in den Rücken- und Seitenhaltungen so liegen, wie es ihrer Form im aufrechten Stehen (fast) entspricht. Dabei sind alle Knochen der Wirbelsäule „lotrecht“ übereinander aufgerichtet. Da im Liegen die Kräfteverhältnisse etwas anders sind, kann dies zwar nicht exakt, jedoch weitgehend erreicht werden. Untersuchungen zeigten, dass die richtige Haltung der Wirbelsäule im Liegen am besten auf

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