Fernlehrgang Leseprobe

167 AGR Fernlehrgang | Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention | Auflage 9, 2024 Fersenbereich haben oder beim Kauf schon individuell angepasst werden. Weil sich anatomische Gegebenheiten ändern können (zum Beispiel altersbedingtes Hohlkreuz oder die zeitlich begrenzte Schwangerschaft), sollte auch das Bettsystem während der gesamten Nutzungsdauer veränderbar beziehungsweise anpassbar sein. Das gilt natürlich auch im Besonderen für die ersten Wochen (nach der Eingewöhnung). Denken Sie daran, dass Sie nach längerem Gehen und/oder Stehen jedes angebotene Bett als angenehm empfinden! Deshalb ist eine nachträgliche Einstellung (wie beim Bettsystem) ein sehr großer Vorteil. Empfehelnswert ist die Nutzung eines Bettsystems. Hierunter versteht man ein abgestimmtes Zusammenspiel von Unterfederung (Einlegerahmen) und Matratze. Diese müssen so aufeinander abgestimmt sein, dass ein höchstmöglicher Liegekomfort erreicht werden kann, das heißt, es soll jeden Menschen in allen Schlaflagen richtig abstützen und für ein angenehmes Liegegefühl sorgen. So bietet auch die beste Matratze keinen ausreichenden Komfort, wenn sie auf einem starren Einlegerahmen liegt. Ebenso verliert ein flexibler Einlegerahmen seine Wirkung, wenn die Matratze Mulden aufweist. Das Maß für die ergonomisch richtige Lage ist die Wirbelsäule. Liegt sie in allen Schlafhaltungen gemäß ihrer natürlichen, individuellen Form, können sie und die Muskulatur wirksam entspannen. Die natürlichen Bewegungsabläufe/Lageveränderungen des Schläfers bedingen ein Höchstmaß an Flexibilität der Unterfederung. Eine sensible Unterfederung hat im Schulterbereich eine weichere Zone und lässt die Schulter in Seitenlage etwas tiefer einsinken. Ein Bett mit System lässt sich auch auf Gewicht und Körperform einstellen. So können Einzelzonen individuell angepasst werden, sodass zum Beispiel der Körper im Kreuzbereich nach Bedarf stärker gestützt oder entlastet wird. Eine reine Anpassungsautomatik (zum Beispiel beim Wasserbett) ist aus Sicht der Rückenexperten daher nicht unbedingt empfehlenswert. Das gewünschte Anpassungsprofil funktioniert ähnlich wie ein Gipsabdruck, der alle vorgegebenen Formen nachbildet. Alle Wölbungen, egal ob nach oben oder unten (beim Liegen) müssen Berücksichtigung finden. Das gilt für jeden Rücken, jede Wirbelsäulenform, bis hin zu möglicherweise vorhandenen Fehlbildungen. So wird in idealer Art und Weise mithilfe einer höchst flexiblen Unterfederung inklusive automatischer Anpassung plus zusätzlicher Einstellmöglichkeiten eine optimale Lagerung ermöglicht. Bei Matratzen ist eine nachträgliche Änderung (Anpassung) im oben genannten Sinne nicht möglich. Es gibt aber Matratzen, die eine Schulterzone, eine stützende Lendenzone und eine weichere Zone im Nur eine anpassungsfähige Unterfederung unterstützt die Wirbelsäule in jeder Position.

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