Fernlehrgang Leseprobe

246 AGR Fernlehrgang | Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention | Auflage 9, 2024 Stunden, beschäftigt mit Schularbeiten und auch Freizeitaktivitäten, wie PC-Spiele. Ein ergonomisch sinnvoller Arbeitsplatz, das gilt für Kinder und Jugendliche, ebenso wie für Erwachsene, in Verbindung mit bewusst rückengerechtem Verhalten, ist ein unabdingbarer Baustein, sowohl bei der Vermeidung, als auch bei der Behandlung von Rückenschmerzen. Die gleichen Forderungen gelten für alle Altersstufen hinsichtlich der Einrichtung eines Computerraumes. Da sich auch in der Zukunft die kommunalen finanziellen Ressourcen zur Schaffung ergonomischer Arbeitsplatzverhältnisse nicht verbessern werden, sind neue Modelle zur Deckung der Finanzierungslücke gefordert. Hier können und werden die Fördervereine in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Einige Möglichkeiten bewährter Fundraising-Modelle (Spendenmodelle) finden Sie unter www.haltungundbewegung.de. Begriffsklärung für Ihre Orientierung: » Kinder- und Jugendarbeitstisch (Einsatz Zuhause) » Kinder- und Jugendarbeitstisch (Einsatz Schule) » Freizeit- und Aktivsitzmöbel » Schul- und Freizeitdrehstuhl » Schulstuhl 12.1.2 Das Anforderungsprofil Der Stuhl muss über ergonomische Sitz-LehnenEigenschaften verfügen, die ein komfortables und rückengerechtes Sitzen gewährleisten. In der hinteren Sitzhaltung muss die Rückenlehne eine ausgewogene Kontur aufweisen, die der anatomischen Form der Lendenwirbelsäule entspricht, ohne Druckstellen zu erzeugen. Außerdem muss der Stuhl über eine Rückenlehne verfügen, die eine Unterstützung mindestens bis unter die Schulterblätter bietet. Der Tisch muss über eine verstellbare Arbeitsfläche verfügen. Gerade Kinder im Grundschulalter haben Sequenzen (Bewegungspausen/bewegter Unterricht) häufiger unterbrochen wird, können hier noch feste Größen toleriert werden. Es ist aber dringend darauf zu achten, dass die vorhandenen Größen den Kindern regelmäßig so zugeordnet werden, dass sie der oben beschriebenen Forderung nach einer Größenanpassung möglichst nahe kommen. Laut der Verwaltungsvorschrift der Länder ist diese Anpassung zweimal im Jahr durch Lehrkräfte vorzunehmen. Es sollten darüber hinaus dringend Stühle verwendet werden, die zum Beispiel durch ein freischwingendes Untergestell sowie eine elastische Sitzschale ein aktiv-dynamisches Sitzen ermöglichen. Es geht auch besser: Aktivierung der natürlichen Bewegungsimpulse bei Kindern und Jugendlichen für mehr Gesundheit, Wohlbefinden und Konzentration. Für die Mittel- und Oberstufe sowie die Berufsschule gelten aber in jedem Fall die oben beschriebenen Forderungen für eine leichte und schnell anwendbare, stufenlose Verstellbarkeit. In diesen Schulstufen wechseln die sich in ihrer Körpergröße deutlich unterscheidenden Schüler häufig die Klassenzimmer. Darüber hinaus nehmen die kognitiven Beanspruchungen im Sitzen zu. Die in der Grundschule üblichen Bewegungspausen finden hier nicht mehr statt. Ein nicht anzupassender Arbeitsplatz wäre für die körperliche und geistige Entwicklung grob fahrlässig. Was für den schulischen Bereich Gültigkeit hat, spiegelt sich idealerweise auch im häuslichen Bereich wider. Der „Schülerarbeitsplatz“ zu Hause sollte ebenfalls allen ergonomischen Anforderungen genügen. Heute sitzen die jungen Menschen dort oft über viele

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