Mehr Flexibilität und Mobilität im Alter

Zahlreiche Hilfsmittel erleichtern den Alltag

Gesundheitsratgeber sind voll davon: Fitnessbegeisterte Jungfamilien und rüstige Rentner, die unabhängig von Beruf, Alter und Lebenssituation allen gesundheitlichen Beschwerden trotzen. Scheinbar mühelos gelingt ihnen ein aktives Leben – ein Idealbild, das allerdings nicht immer der Realität entspricht. Wer wegen eines Unfalls, einer längeren Erkrankung oder typischer Altersbeschwerden mehr oder weniger plötzlich seine Aktivitäten einschränken muss, spürt schnell: Ein gesunder Rücken ist nicht selbstverständlich. Er braucht Bewegung und eine angemessene Belastung. Nur ein starker Rücken füllt seine stabilisierende Funktion für den ganzen Körper aus.

junge frau mit gehhilfe beim shoppen

Zur Wahrheit gehört aber auch, im Alter werden Stürze häufiger – oft mit schwerwiegenderen Folgen als bei jüngeren Menschen. Statistiken zeigen, dass etwa 30 Prozent der Menschen über 65 Jahre, die zu Hause leben, mindestens einmal im Jahr stürzen. In Pflegeeinrichtungen steigt diese Zahl sogar auf 50 Prozent. Gesundheitliche Probleme wie Sehschwäche, Muskelschwäche oder Schwindel, erhöhen das Risiko ebenso wie Hindernisse und Stolperfallen in der Wohnung.

Dennoch bedeutet das nicht, dass ältere Menschen sich aus Angst vor Verletzungen weniger bewegen sollten. Gerade im Alter ist es wichtig, die Muskulatur zu stärken und die Koordination zu trainieren. Das steigert nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Fitness. Bewegung und Gleichgewichtsübungen sind entscheidend, um die Mobilität zu erhalten und Rückenschmerzen vorzubeugen. Studien zeigen, dass etwa 40 bis 70 Prozent der über 65-Jährigen regelmäßig Schmerzen im Rücken haben.

Gehen und Treppensteigen als Training

frau mit gehilfe im wohnzimmer

Wer sich beim Gehen unsicher fühlt, kann auf Hilfsmittel wie Rollatoren oder Treppensteighilfen zurückgreifen. Sie sind besonders hilfreich bei Gleichgewichtsproblemen, Muskelschwäche oder Schmerzen. Muskeln und Gelenke sollen durch Hilfsmittel nicht geschont, sondern individuell angemessen belastet werden. Die Gehhilfe ermöglicht es, längere Strecken zurückzulegen, einen Spaziergang oder Besorgungen zu machen und bei Bedarf Pausen einzulegen. Auch Treppensteigen ist ein hervorragendes Training für den gesamten Körper. Mit Treppensteighilfen können Senioren diese alltägliche Herausforderung sicher und selbstständig meistern und – anders als beim Treppenlift – gleichzeitig ihre Muskeln stärken. Treppensteighilfen müssen leicht zu bedienen sein und für die nötige Sicherheit sorgen.

WISSENSWERTES

Dran bleiben, nicht aufgeben – denken Sie an Ihren Rücken!

Geländer und Griffstangen können in verschiedenen Bereichen des Hauses installiert werden, um beim Aufstehen und Gehen zu unterstützen. Die richtige Matratze und ein verstellbares Bett sind entscheidend, um trotz Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen erholsamen Schlaf zu finden und körperliche Regeneration zu ermöglichen

Die richtige Balance finden

frau mit rueckenschmerzen sitzend

„Wer krank ist, gehört ins Bett.“ Richtig, oder? Was auf den ersten Blick relativ logisch erscheint, erweist sich allerdings als nur bedingt empfehlenswert für Patienten mit chronischen Schmerzen. Wer beispielsweise an Arthrose, Rheuma oder Osteoporose erkrankt ist – in Deutschland die häufigsten Leiden im Alter – oder einen schmerzhaften akuten Bandscheibenvorfall erlebt, schont sich reflexmäßig. Das ist auch verständlich, denn mit solchen Handicaps kann bereits ein kurzer Spaziergang oder der Weg zum Supermarkt zur Herausforderung werden. Betroffene vermeiden jede zusätzliche unnötige Aktivität aus dem einfachen Grund, weil sie mit Schmerzen verbunden ist. Doch übertriebenes Schonen kann die Betroffenen in eine Abwärtsspirale aus Schmerzen, Bewegungsmangel und abnehmender Leistungsfähigkeit führen.

Selbstständig dank Hilfsmitteln

frau massiert mit vibrationsrolle

Umso wichtiger ist es, dass Patienten mobil bleiben und ihre allgemeine Kraft und Beweglichkeit trainieren – auf angemessene und rückenfreundliche Weise. Dafür gibt es die verschiedensten Hilfsmittel: von Gehhilfen bis hin zu Rückentherapiegeräten, Faszienrollen und Wärmeauflagen. All das kann helfen, die Selbstständigkeit der Patienten langfristig zu erhalten bzw. nach einem Unfall wiederherzustellen. Entscheidend für den Erfolg ist das richtige Maß an Bewegung und Training: Wer es z. B. nach einem Bandscheibenvorfall übertreibt und seinen Rücken falsch belastet, gefährdet die Regeneration. Wer jedoch stärker auf seinen Körper hört, stellt meist schnell fest: Das Mögliche ist viel mehr als man ursprünglich erwartet.

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