Exoskelette - Lasten bewegen, ohne den Rücken zu belasten

Das Heben, Tragen, Ziehen oder Schieben von Lasten ist eine große Herausforderung für den ganzen Körper. Auch Tätigkeiten in vorgebeugter Haltung werden schnell zu einer echten Belastung. Insbesondere der Rücken kann nach solchen Anstrengungen leicht schmerzen und auf Dauer sogar Schaden nehmen. Was aber tun, wenn der Arbeitsplatz genau diese Tätigkeiten erfordert? Sogenannte Exoskelette verleihen dem Körper eine zusätzliche Stützstruktur und können damit die Belastung der Mitarbeiter deutlich reduzieren. Das sorgt für eine größere Mitarbeiterzufriedenheit, weniger Krankheitstage und besseren Schutz vor Verletzungen, höhere Leistung und mehr Qualität im Alltag durch geringere Ermüdung. In der Industrie und anderen anstrengenden Arbeitsbereichen sind Exoskelette deshalb eine große Hilfe und kommen immer häufiger zum Einsatz. Aber was sollten diese Arbeitshilfen leisten können und wie funktionieren sie? Das erfahren Sie hier.

Zwei Arbeiter tragen schwere Pakete.

Was kann ein Exoskelett im Arbeitsumfeld leisten?

Exoskelett bedeutet so viel wie „Außenskelett“. Tatsächlich können diese beeindruckenden Hilfsmittel das Skelett und den ganzen Bewegungsapparat von außen optimal unterstützen. Exoskelette helfen, das Gewicht und die Belastung, die normalerweise auf dem Rücken liegen, zu verteilen. Sie bieten eine mechanische Unterstützung, die die Wirbelsäule stützt und die Muskeln entlastet.
Dadurch helfen Exoskelette, die physische Belastung des Rückens zu verringern. Die Mitarbeiter werden also bei gleicher Leistung nicht so schnell müde und klagen viel seltener über Rückenschmerzen. Außerdem kann der Einsatz von Exoskeletten die Gefahr von Muskel-Skelett-Erkrankungen und arbeitsbedingten Verletzungen deutlich senken.

Viele Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Viele Mitarbeiter, die ein Exoskelett nutzen, berichten von einer deutlichen Steigerung der Lebensqualität. Sie haben weniger oder gar keine Rückenschmerzen mehr, schlafen besser, sind nach der Arbeit nicht mehr so erschöpft und können ihre Freizeit besser genießen. Die Mitarbeiterzufriedenheit verbessert sich maßgeblich.
Von all diesen Vorteilen profitieren natürlich auch die Arbeitgeber: Sie sorgen besser für ihre Mitarbeiter und reduzieren damit Krankheitstage und Arbeitsausfälle bei gleichbleibender oder sogar steigender Produktivität.

Aktive oder passive Exoskelette?

Exoskelette gibt es in zwei grundlegenden Ausführungen:

Passive Exoskelette

Passive Exoskelettte nutzen mechanische Federn, Hebel und Haltebänder, um die Lasten zu verteilen und den Körper zu unterstützen. Sie enthalten keine elektronischen Komponenten.

Vorteile von passiven Exoskeletten:

Passive Exoskelette sind leichter und weniger sperrig, weil sie keine Batterien oder Motoren haben. Das verbessert den Tragekomfort und die Mobilität. Nach einer gründlichen Einweisung sind sie meist einfach zu bedienen. Sie sind weniger anfällig für technische Ausfälle, brauchen weniger Wartung und stehen damit zuverlässiger zur Verfügung. Außerdem sind passive Exoskelette in der Regel günstiger in der Anschaffung.

Aktive Exoskelette

Aktive Exoskelette sind zusätzlich mit Motoren und Sensoren ausgestattet, um den Träger - im Vergleich zum passiven System - deutlich stärker zu entlasten.

Vorteile von aktiven Exoskeletten:

Bei besonders hohen Belastungen kann ein aktives Exoskelett sinnvoll sein. Es steigert die Leistung und Muskelkraft des Mitarbeiters deutlich, weil es die Bewegungen aktiv unterstützt. Manche Modelle enthalten zusätzliche Funktionen wie Bewegungsanalysen, Echtzeit-Feedbacks und Integration in andere Systeme, was die Sicherheit und Effizienz weiter verbessert.
                                                                    

Wichtig: individuelle Anpassbarkeit

Ein Exoskelett kann den Körper nur dann optimal unterstützen, wenn es sich gut an die individuelle Körperform und -größe anpassen lässt. Deshalb müssen alle Riemen, Gurte und Unterstützungsmechaniken gut einstellbar sein. Diese Anpassung sollte so intuitiv und einfach wie möglich sein, damit die Mitarbeiter sie in kurzer Zeit korrekt durchführen können. Dafür sollte vorab eine ausreichende und qualifizierte Einweisung stattfinden.

Tragekomfort und Gewicht von Exoskeletten

Ein Exoskelett soll den Mitarbeitern bei der Arbeit helfen und keine zusätzliche Belastung darstellen. Deshalb ist der Tragekomfort dieser Hilfsmittel sehr wichtig. Ein Exoskelett sollte so beschaffen sein, dass man es in kürzester Zeit an- und wieder ablegen kann. Auch Anpassungen an neue Haltungen oder Tätigkeiten müssen problemlos und schnell möglich sein.
Mindestens genauso wichtig wie das einfache An- und Ablegen ist der Komfort beim Tragen. Ein Exoskelett sollte die Bewegungen nicht einschränken und ein geringes Eigengewicht haben. Möglichst kleine Kontaktflächen sorgen dafür, dass man beim Tragen nicht überhitzt und sich das Exoskelett auch nach Stunden noch angenehm anfühlt. Natürlich darf das Exoskelett die erforderlichen Tätigkeiten nicht einschränken oder die dafür notwendigen Bewegungsabläufe stören.

Welches Exoskelett ist für meinen Arbeitsplatz geeignet?

Damit ein Exoskelett für die Mitarbeiter eine echte Hilfe ist, sollten Sie bei der Auswahl einiges beachten. In unserer Checkliste haben wir Ihnen die wichtigsten Eigenschaften von rückengerechten Exoskeletten zusammengestellt. Außerdem stellen wir Ihnen Produkte vor, die wir mit dem AGR-Siegel auszeichnen konnten. Damit bescheinigen wir Ihnen besonders rückengerechte Eigenschaften.
Zusätzlich ist es wichtig, das Exoskelett im Arbeitsalltag zu erproben.

  • Empfinden die Mitarbeiter das Hilfsmittel als Unterstützung oder schränkt es sie eher ein?
  • Sind alle notwendigen Bewegungsabläufe durchführbar, während das Exoskelett getragen wird?
  • Passt das gewählte Modell auch für besonders große, kleine, dicke oder dünne Mitarbeiter oder lässt es sich entsprechend anpassen?

Diese Details sollten Sie mit dem Anbieter besprechen und in enger Zusammenarbeit mit Ihren Mitarbeitern erproben. Wenn diese Tests erfolgreich waren, können Sie die Rückenunterstützung Ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen.

Checkliste für rückengerechte passive Exoskelette

  • Die Grundaufgabe ist es, dass das Exoskelett beim Heben, Halten, Tragen, Ziehen und Schieben von Lasten die Rumpfmuskulatur wirksam entlasten. Ebenfalls bei unvermeidbaren Zwangshaltungen, wie z. B. bei Tätigkeiten in vorgebeugter Haltung.
  • Überbelastungen, insbesondere bei wiederkehrenden Bück- und Hebevorgängen, wie beispielsweise dem Be- und Entladen von Paletten, müssen vom Exoskelett reduziert werden.
  • Gerade wenn das Exoskelett über den ganzen Arbeitstag getragen wird, muss es ein geringes Gewicht und eine gute Passform aufweisen sowie komfortabel zu tragen sein. Vielfältige Einstellungsmöglichkeiten und möglichst geringe Kontaktflächen können dazu beitragen. Wichtig, bei der Ausführung der jeweiligen Tätigkeiten darf es nicht stören oder gar Bewegungsabläufe einschränken. Eine aufrechte Körperhaltung muss komfortabel eingenommen werden können.
  • Komfortabel muss nicht nur die Trageweise sein, sondern auch das An- und Ablegen des Exoskelettes. Wodurch sich die Akzeptanz bei den Mitarbeitern deutlich steigert.
  • Während des Arbeitsprozesses ist es durchaus nicht ausgeschlossen, dass Sie Tätigkeiten in unterschiedlichen Körperhaltungen ausführen. Entsprechende Anpassungen müssen dann einfach und ohne großen auf Aufwand vorgenommen werden können.
  • Die Arbeitsbedingungen können von Beruf zu Beruf sehr unterschiedlich ausfallen, daher sollten Sie bei der Auswahl darauf achten, dass sich das Exoskelett leicht reinigen lässt und Staub sowie Feuchtigkeit kein Problem darstellen. Das Einhalten der allgemeinen Hygienevorschriften ist insbesondere dann wichtig, wenn das System von unterschiedlichen Personen genutzt wird.
  • Ein Tipp zum Schluss: Prüfen Sie, ob der Hersteller Ihnen nicht nur ein gutes Produkt anbietet, sondern Sie auf Basis einer Tätigkeitsanalyse auch bei der Einführung in Ihren individuellen Arbeitsprozess unterstützt und begleitet.

Mindestanforderungen

  • Rumpfmuskeln biomechanisch entlasten
  • Überbelastungen reduzieren
  • Körperbewegungen nicht einschränken
  • Gute Passform
  • Auf das Tätigkeitsprofil einstellbar
  • Komfortable Handhabung

 

  • Geringes Eigengewicht
  • Wetter- und Umgebungstauglich
  • Leicht zu reinigen
  • Keine Störkonturen erzeugen
  • Angebot einer individuellen Tätigkeitsanalyse

Produkte mit dem AGR-Gütesiegel

hTRIUS

hTRIUS GmbH
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Deutschland
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www.htrius.com

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