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Solltest du dich bei Rückenschmerzen schonen und dich so wenig wie möglich bewegen? Diese Sichtweise ist längst veraltet! Inzwischen ist bekannt: Es ist wichtig, möglichst rasch wieder aktiv zu werden, dann lassen die Schmerzen häufig auch wieder nach. Aber was bedeutet das im Detail? Wie viel Bewegung ist in Ordnung? Welche Übungen solltest du besser meiden? Wie kannst du mit Rückenschmerzen und ihren Ursachen umgehen? Diese und weitere Fragen beantwortet der erfahrene Physiotherapeut Matthias Fenske im AGR-Experten-Podcast.

Rückenschmerzen: Warum Bewegung mehr nützt als schadet

Matthias Fenske arbeitet seit Jahrzehnten als Physiotherapeut in seiner eigenen Praxis in Berlin. Außerdem ist er Dozent bei verschiedenen Lehrveranstaltungen, arbeitet intensiv in der Physiotherapie-Ausbildung und hat ein eigenes Gesundheitsfördermodell erarbeitet. In diesem Podcast erklärt er, dass es viele Missverständnisse rund um die Ursachen von Rückenschmerzen gibt. Die meisten Menschen denken bei Schmerzen im unteren oder oberen Rücken sofort an einen Bandscheibenvorfall oder an andere schwerwiegende Hintergründe. Die Realität sieht jedoch anders aus: „Rund 90 Prozent aller Rückenschmerzen kommen aus der Muskulatur, den Faszien oder den Bändern und verschwinden auch relativ schnell wieder“, erklärt Matthias Fenske. Sehr häufig spielen Stress und seelische Belastungen eine Rolle: „Der Rücken ist offenbar ein Ort im Körper, an dem sich viele psychosoziale Ängste zusammenziehen. Spannung macht Schmerzen und die Spannung kommt oft von den Ängsten oder Bedrohlichkeiten im Leben.“

Bewegung bei Rückenschmerzen? So solltest du mit Rückenproblemen umgehen

Unser Experte rät, sich bei Rückenschmerzen erst einmal keine allzu großen Sorgen zu machen. Selbst stärkere Schmerzen können gelegentlich vorkommen, ähnlich wie ein Schnupfen. Wichtig ist allerdings die Bewegung. „Je schneller man wieder auf die Beine kommt und ein normales Leben führt, umso besser ist es“, sagt Matthias Fenske. Spätestens nach zwei Tagen solltest du auch bei einem akuten Schub wieder aufstehen und dich bewegen. Das hilft, damit die Verspannungen der Rückenmuskulatur und die anderen Symptome im Rücken schneller verschwinden.

Welche Übungen sind bei Rückenschmerzen sinnvoll?

Matthias Fenske rät: „Bei Schmerzen sollte man zunächst mit ganz kleinen Beckenbewegungen im schmerzfreien Bereich beginnen. Wenn die akute Phase vorbei ist, sind wieder unterschiedlichste Übungen und Sportarten möglich.“
Allerdings solltest du nicht zu schnell wieder einsteigen, sondern dem Rücken Zeit geben, sich zu regenerieren und die Verspannungen zu lösen. Der Experte empfiehlt Gehen oder moderates Laufen als sinnvolle Sportarten. Aber auch Feldenkrais-Übungen oder Schwimmen sind gut geeignet bei Rückenschmerzen. Letzten Endes kommt es aber vor allem darauf an, dass du einen Sport findest, an dem du Spaß hast. Auch Massagen oder Osteopathie können eine gute Ergänzung zur Behandlung des Rückens sein. Wie immer gilt: bleibe gelassen und zuversichtlich!

Du möchtest mehr Tipps für dein Rückentraining oder willst genauer wissen, warum bei Rückenschmerzen Bewegung so wichtig ist? Dann solltest du dir unbedingt die Podcastfolge mit Matthias Fenske anhören!

Infos über unseren Interviewpartner

Matthias Fenske: Physiotherapeut, Dozent und Entwickler des Gesundheitsfördermodells "Biosophie".