Kleine Stiche, große Erfolge. Etliche internationale Studien haben die Wirksamkeit der uralten chinesischen Heilmethode mittlerweile nachweisen können. Vor allem bei Rückenschmerzen zeigt die Nadel-Therapie gute Erfolge. Deshalb übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen bei chronischem Kreuzleiden im Lendenwirbelbereich auch die Kosten. Dr. Nadine Allmaras-Crüger, Ärztin mit dem Behandlungsschwerpunkt Akupunktur vom Wirbelsäulenzentrum München- Taufkirchen erklärt, wie die Methode funktioniert und wirkt.

Studien beweisen die Wirksamkeit

Sie ist schon mehrere tausend Jahre alt und damit eine der ältesten Heilmethoden überhaupt. Christliche Missionare brachten sie im 18. Jahrhundert nach Europa. Es dauerte seine Zeit, aber heute gilt die Akupunktur als wirkungsvolle Ergänzung zur westlichen Schulmedizin. „Trotz aller Wirksamkeitsnachweise wissen wir zwar nach wie vor nicht ganz genau was bei der Nadelung passiert“, sagt Dr. Allmaras-Crüger. „Wir wissen aber, dass es funktioniert und setzen die Therapie gerne und erfolgreich bei schmerzhaften Rückenbeschwerden ein.“

Erfolgsquote bei 80 Prozent

Laut chinesischer Lehre fließt das Chi, meist als Lebensenergie übersetzt, in 12 Hauptmeridianen durch den Körper. Auf diesen Bahnen befinden sich mehr als 360 Akupunkturpunkte, über die das Chi zu beeinflussen ist. Das geschieht durch Stimulation mit den hauchdünnen Nadeln. „Die chinesische Medizin geht davon aus, dass Krankheiten wie z. B. Rückenschmerzen, auf Störungen des Energieflusses zurückzuführen sind“, sagt die Akupunkteurin. Durch das Setzen der Nadeln an den richtigen Stellen, kann durch Regulierung des Energieflusses der Körper gesunden. Streng wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die Erfolgsquote bei chronischen Schmerzen im Nacken und im Lendenwirbelbereich bei über 80 Prozent liegt.

Setzt glücklich machende Botenstoffe frei

Den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge handelt es sich bei den Akupunkturpunkten um Zonen, in denen Gefäß- und Nervenbündel besonders dicht unter der Hautoberfläche liegen. Ein Stich mit den ultradünnen Nadeln in diesem Bereich löst eine Art elektrischen Impuls aus, der über das Rückenmark zur Großhirnrinde geht, genau dort sitzt das Schmerzempfinden und der Körper setzt Botenstoffe frei, die den Schmerz hemmen. Hinzu kommt, dass der Hypothalamus, ein Teil des Zwischenhirns, glücklich machende Nervenbotenstoffe wie Serotonin- und Endorphin ausschüttet, die ebenfalls schmerzstillende und zudem auch immunstimulierende Wirkung haben.
Mittlerweile empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation WHO die Akupunktur bei mehr als 40 Leiden. Darunter insbesondere Rückenschmerzen. „Die Erfahrung zeigt, dass nach fünf bis sechs Akupunktursitzungen eine deutliche Schmerzlinderung eintritt“, sagt die Expertin. „Je früher die Therapie einsetzt, desto schneller wirkt sie. Bei schon länger währenden chronischen Rückenschmerzen, kann es sein, dass es bis zu einer spürbaren Besserung etwas mehr Zeit braucht.“ Nicht zum Einsatz kommen sollte die Akupunktur, wenn die Indikation für einen operativen Eingriff vorliegt.

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