Hast du schon einmal was von einer Skoliose gehört? Das ist eine Seitenverbiegung der Wirbelsäule, bei der auch gleichzeitig die Wirbelkörper verdreht sind. Diese Verkrümmung kann nicht mehr aufgerichtet oder begradigt werden. Das Deutsche Skoliose Netzwerk (DSN) klärt uns ganz genau auf:

Schätzungsweise sind in Deutschland drei bis fünf Prozent der Bevölkerung an Skoliose erkrankt, besonders bei den Erwachsenen nimmt die Tendenz stetig zu. Menschen die unter dieser chronischen Erkrankung leiden, egal ob als Erwachsener, als Jugendlicher oder Kind, haben jeden Tag mit Einschränkungen und Belastungen zu kämpfen. Häufig stoßen sie auch auf Unverständnis, Rat- und Hilflosigkeit oder erreichen schnell die strukturellen Grenzen unseres Gesundheitssystems.

Im Kindes- und Jugendalter ist eine Skoliose meist noch im frühen Stadium und bereitet in der Regel weniger Probleme. Oft verläuft die Krankheit schmerzfrei und fällt im Alltag somit kaum auf. Fehlentwicklungen lassen sich zu diesem Zeitpunkt noch gut therapeutisch korrigieren, da die Wirbelsäule noch elastisch und formbar ist. Doch je älter die Jugendlichen werden und je mehr die Krümmung voranschreitet, desto schwieriger und aufwendiger wird die Behandlung. Im Erwachsenenalter ist dann oftmals mit erheblichen Nebenwirkungen zu rechnen:

  • Störungen der Herz- Lungen- und anderer Vitalfunktionen,
  • Einschränkungen der Beweglichkeit und
  • zusätzliche Schmerzen.

An eine ursächliche Therapie ist dann kaum oder gar nicht mehr zu denken. Mädchen sind von der Erkrankung übrigens 4-5-mal häufiger betroffen als Jungen. Ob und welche Behandlungsart notwendig ist, hängt zum einen von dem Grad der Krümmung ab und zum anderen davon, wie schnell die Krümmung voranschreitet.

Behandlungsmöglichkeiten sind zum Beispiel eine spezielle Physiotherapie, eine Korsettversorgung oder in schweren Fällen auch eine Korrektur-Operation.

Je früher eine Skoliose erkannt wird, desto erfolgversprechender und schonender ist ihre Behandlung

Eine wichtige Orientierungshilfe in der Früherkennung für Eltern bietet der sogenannte Vorneigetest. Auch Nichtmediziner können so eine erste grobe Einschätzung treffen. Auf was du achten solltest:

  • Weicht die Wirbelsäule vom Lot ab?
  • Steht die eine Schulter höher als die andere?
  • Steht das Becken gerade oder sinkt eine Beckenseite ab?
  • Ist ein Taillendreieck größer als das andere?

Klingt im ersten Moment etwas fachlich, auf der Internetseite des Deutschen Skoliose Netzwerks (DSN) findest du aber einen Flyer mit genauer Anleitung. Solltest du tatsächlich Auffälligkeiten feststellen, kann ein Kinderarzt oder Orthopäde bei der Abklärung helfen. Falls du bei der Suche nach einem erfahrenen Arzt, Therapeuten oder einer Klinik unsicher bist, unterstützt dich das DSN gerne. Alle Beratungsangebote sind kostenlos.

Das DSN Deutsches Skoliose Netzwerk ist eine bundesweit tätige, gemeinnützig anerkannte Selbsthilfeorganisation und gilt als eine erste Anlaufstelle für Ratsuchende. Das Netzwerk klärt auf, informiert und unterstützt an Skoliose erkrankte Erwachsene sowie Eltern betroffener Kinder und Jugendliche bei allen Fragen zu konservativen-, operativen- und rehabilitativen Behandlungsmöglichkeiten. Die Organisation arbeitet kompetenzübergreifend mit Kinder- und Jugendärzten, Orthopäden, Physiotherapeuten, Korsettbautechnikern, Skoliose OP-Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen zusammen und hilft bei sozialrechtlichen Fragen.

Dem Skoliose Kompetenzzentrum angeschlossen ist eine Dauerausstellung ergonomisch-orthopädischer Systeme. Das Ziel ist es, den Rücken nicht nur medizinisch-therapeutisch zu behandeln, sondern vor allem auch im Alltag zu unterstützen.

Weitere Informationen unter:

DSN Deutsches Skoliose Netzwerk
53175 Bonn, Tel. 0228 - 88 60 906
www.deutsches-skoliose-netzwerk.de
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